Pressetexte zur Genossenschaft
Teil einer starken Gemeinschaft
(31.08.2005)
„Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen“. Immer mehr alte Menschen sehen sich an ihrem Lebensabend, der eigentlich beschaulich und friedvoll sein sollte, mit dieser alten Binsenweisheit konfrontiert.
In vielen Bereichen unterliegt unsere Gesellschaft einem Jugendwahn, der – einmal abgesehen vom Wunschdenken einiger Werbestrategen – fern jeder Realität angesiedelt ist. Der Durchschnittsbundesbürger wird nicht jünger, sondern von Jahr zu Jahr älter.
Was zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch kaum vorstellbar war, ist heute eine Tatsache: Rund ein Drittel der Bevölkerung befindet sich in der zweiten, der besseren?, Lebenshälfte. Doch statt sich über die steigende Lebenserwartung zu freuen, hört man allenthalben nur Klagen. Über die aus dem Ruder laufenden Rentenzahlungen, die steigenden Krankheitskosten im Alter und, und, und...
Nicht viel besser geht man oft mit den Ansprüchen älterer Menschen an die heimischen vier Wände um. Wohl dem, der überhaupt noch welche hat und nicht ins Alters- oder Pflegeheim abgeschoben wird. Doch selbst dann sind mit den Jahren immer mehr Hindernisse zu meistern, weil die eigenen Beine irgendwann nicht mehr so wollen wie der Kopf.
Auch die Bevölkerung Duisburgs wird immer älter und auch ein bisschen einsamer. Mehr und mehr ältere Singles leben in unserer Mitte. Auch wenn die sich wohl nie so bezeichnen würden.
Die Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Süd eG, mit über 4.200 Wohneinheiten die größte Wohnungsgenossenschaft im Stadtbereich, hat diesen Wandel wohl bemerkt. „Verglichen mit unseren Gründervätern 1905 stehen wir heute vor völlig anderen Herausforderungen,“ resümiert Vorstand Uwe Meyer.
Und die geht die Genossenschaft mit großem Elan an. Was das Unternehmen in den letzten Jahren gerade im Bereich Seniorenservice auf den Weg gebracht hat, ist auch über die Grenzen Duisburgs hinaus beispielhaft.
„Wer in eine Genossenschaftswohnung zieht, ist mehr als nur ein Mieter“, erklärt Uwe Meyer das ungewöhnliche Engagement der Genossenschaft. „Er wird automatisch Teil einer starken Gemeinschaft. Unsere älteren Mieter können sich bei uns jederzeit zu Fragen informieren, die nicht in direktem Zusammenhang mit ihrer Wohnung stehen, z. B. für einen Antrag auf Leistungen aus der Pflegeversicherung, dazu haben wir bereits vor 13 Jahren eigens eine Sozialarbeiterin angestellt.“
Selbst bei Behördengängen oder bei der Suche nach einer geeigneten Haushaltshilfe bietet die Genossenschaft ihre Hilfe an. Die kostenlose Unterstützung wird von den Duisburgern so gern in Anspruch genommen, dass die Genossenschaft unabhängig von den ihr zukommenden klassischen Aufgabenbereichen sogar den Verein Nachbarschaftshilfe e.V. gegründet hat. Hier werden gegen ein Entgelt haushaltsnahe Dienstleistungen erledigt.
Ein Stück gelebter Lokalpatriotismus, denn – wie Uwe Meyer erläutert: „Alle reden von der Globalisierung und Verlagerung der Märkte, doch unser Standort war, ist und bleibt Duisburg. Wir sind mit und durch die Menschen in dieser Stadt groß geworden und mit ihnen verwachsen. Es ist ein ständiges Geben und Nehmen. So sind alle Aktivitäten auch ein Stück Zukunftssicherung für unser Unternehmen.“
Der normale Mieter liest´s und staunt: Wären doch nur alle Vermieter so weitsichtig.
Abdruck: honorarfrei
Belegexemplar erbeten
Im Wandel der Zeiten: Die Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Süd eG
(29.09.2005)
Gestern...
„Früher war alles besser“. Hartnäckig bestanden unsere Großeltern auf dieser These, auch wenn ein objektiver Blick in die Geschichte manchmal ganz andere Schlüsse erlaubte. Wir ließen unseren Großeltern ihren wehmütigen Blick in die Vergangenheit.
Doch war es früher tatsächlich besser oder schlechter als heute? Vielleicht war es einfach nur anders. Diese Sicht vermittelt auch ein Blick auf die 100 Jahre währende Entwicklung der Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Süd eG. Noch zu Beginn des letzten Jahrhunderts hatten die Duisburger eine völlig andere Vorstellung vom Wohnen als wir. Wohnung, Mobiliar, all` das hatte einen anderen Wert.
Hermann Grothe, erster Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Duisburg–Süd eG, die damals noch Beamten-Wohnungsverein zu Duisburg hieß, schreibt in der Jubiläumschronik von 1930: “Noch 1905, als der Wohnungsverein auf den Plan trat, gab es in Duisburg nur einen sehr kleinen Prozentsatz von Wohnungen, die für sich abgeschlossen waren, die Vorflur, Abort, Speisekammer oder gar ein Badezimmer innerhalb der abgeschlossenen Wohnung gehabt hätten.“
Die Gründerväter stellten daher Richtlinien für den Bau von Wohnungen auf. Hermann Grothe: “...Jede Wohnung für sich abgeschlossen, sonnig, luftig, auch die kleinste (zweiräumige) mit Speisekammer und Bad...“
Doch was für uns heute selbstverständlich ist, hat vor knapp hundert Jahren die Gemüter erregt.
Hieraus ergaben sich Geschichten, die heute geradezu kurios anmuten:
So war damals der Einbau einer Toilette in die Wohnung nicht üblich. Diese befand sich vielmehr meist „auf halber Treppe“ im Hausflur. Die Genossenschaft integrierte aber die Toilettenräume in die Wohnungen - doch statt als Fortschritt wurde diese Maßnahme als Rückschritt betrachtet.
Es hagelte laute öffentliche Proteste, an denen sich auch die Presse beteiligte. Man bangte um die Hygiene.
...und heute
Nun, Toiletten innerhalb der Wohnung gehören heute zum Minimalstandard einer Wohnung. Familien mit Kindern legen in der Regel sogar Wert auf ein zweites Duschbad. Doch natürlich unterscheidet sich modernes Wohnen nicht allein durch die Anzahl der Badezimmer von früheren Zeiten.
Im Mittel stehen jedem Deutschen heutzutage rund 40 qm Wohnfläche zur Verfügung, die entsprechend genutzt werden wollen.
„Die Ansprüche haben sich ganz sicher gewandelt“, weiß Uwe Meyer, Vorstand der Genossenschaft. „Früher war wichtig, ob Freunde, Familie und Arbeitsstätte in nächster Nähe lagen, heute geht es um Wohnkultur. Balkon, Lage, Ausstattung, Raumaufteilung, diese Faktoren entscheiden bei der Suche nach Wohnraum.“
Dem trägt die Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Süd eG Rechnung. Bei Neubaumaßnahmen, wie zurzeit an der Buchholzstraße in Wanheimerort, wird großer Wert auf barrierearmes Wohnen gelegt, zu dem selbstverständlich auch ein Aufzug gehört.
Neben den geplanten Neubaumaßnahmen werden bestehende Wohngebäude durch umfangreiche Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen den veränderten Wohnstandards angepasst.
Gerade erst haben die Häuser der Genossenschaft im Bereich Sperlingsgasse und Sperberstraße - ebenfalls in Wanheimerort gelegen - neben einer Fassadenrenovierung auch Balkone erhalten.
Vor ein paar Tagen begannen die Arbeiten für ein großes Neubauvorhaben auf der Innsbrucker Allee in Buchholz. Hier werden in drei Häusern insgesamt 18 Wohnungen erstellt. Die ruhige Lage und die ausgezeichnete Infrastruktur bieten gerade für Familien attraktiven Wohnraum.
Auf dem alten Kasernengelände an der Neuenhofstraße in Wanheim sind insgesamt 28 Wohnungen mit jeweils 90 qm und in gehobener Ausstattung in der Planung. Alle Wohnungen sind hier barrierearm, und damit Heizkörper nicht das „Bild“ stören, wird eine Fußbodenheizung eingebaut. Die Autos können in diesem verkehrsgünstig gelegenen Neubaugebiet im neuen Tiefgaragenkomplex untergebracht werden.
Mit der Zeit
Bei der Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Süd eG gehen nicht nur die Menschen mit der Zeit, auch die Gebäude.
So baute die Genossenschaft nach dem ersten Weltkrieg im Duisburger Süden unter der Trägerschaft der Stadt Duisburg für die zahlreichen Kriegerwitwen und allein erziehenden Mütter ein Ledigenwohnheim mit Kindergarten.
So wie Hermann Grothe zu Beginn des letzten Jahrhunderts u. a. in seiner Chronik anmahnte: „Wohnungspflege ist Menschenpflege“, so wirken auch die heute Verantwortlichen für die Mitglieder der Genossenschaft.
Die Aufgaben haben sich jedoch verändert. Der Zusammenhalt der Familien ist vielfach weggebrochen, das soziale Netzwerk löst sich immer mehr auf.
Um dem entgegen zu wirken, richtete die Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Süd eG schon 1992 eine Seniorenberatung ein. Die kostenlose Hilfe wurde und wird von Duisburgern so gern in Anspruch genommen, dass die Genossenschaft unabhängig von den ihr zukommenden klassischen Aufgabenbereichen den Verein Nachbarschaftshilfe e.V. ins Leben gerufen hat. Hier werden gegen ein Entgelt haushaltsnahe Dienstleistungen erledigt.
Abdruck: honorarfrei
Belegexemplar erbeten
"Genossenschaftliches Wohnen"
(24.10.2005)
"Drei Dinge sind an einem Gebäude zu beachten: Dass es am rechten Fleck stehe, dass es wohlgegründet, dass es vollkommen ausgeführt sei", stellte Johann Wolfgang von Goethe schon vor drei Jahrhunderten fest. Was damals galt, ist auch heute noch wichtig. Zentral gelegen oder in ruhiger Lage, mit zeitgemäßer Ausstattung, das sind die Ansprüche, die derzeit an eine Wohnung gestellt werden.
Vor gut 130 Jahren war das ein wenig anders. Die Wohnungsnot gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatte in Duisburg bedenkliche Ausmaße angenommen.
Ein Blick in die Geschichte der meisten Duisburger Wohnungsgenossenschaften zeigt, dass sie in dieser Zeit gegründet wurden. Es fehlte vor allem an Wohnraum für die vielen Arbeiter, aber auch Beamte und Lehrer sollten durch attraktive Angebote in das aufstrebende Duisburg gelockt werden.
Genossenschaftliche Wohnungen setzten zu Beginn des 20. Jahrhunderts Maßstäbe, denn die Mitglieder als Mieter hatten ein großes Mitspracherecht. Bereits in den meisten Satzungen ist als Gegenstand der Genossenschaft verankert: "Eine gute, sicherere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung der Mitglieder".
Die Duisburger Wohnungsgenossenschaften setzen auch heute auf Wohnqualität. Der erwirtschaftete Gewinn wird nicht abgezogen, sondern fließt in die Modernisierung und Instandhaltung des Bestandes, den Neubau sowie in die Dividende für die Mitglieder.
Zuverlässigkeit
Seit Monaten füllen Schlagzeilen vom Verkauf großer Wohnungsbestände die Zeitungen. Eine Entwicklung, die viele Mieter verunsichert, denn oftmals sind die Käufer anonyme Fondsgesellschaften.
Vor einer solchen Übernahme sind Genossenschaften geschützt. Ihre Mitglieder sind die Kapitalgeber, die ein Mitbestimmungsrecht haben. Die genossenschaftliche Idee, die vor gut 130 Jahren entstand, ist gerade in der heutigen Zeit aktuell wie lange nicht mehr. Die Idee zur Gründung erster genossenschaftlich geprägter Organisationen wurde buchstäblich aus der Not heraus geboren.
Im Verlauf der Industriellen Revolution Mitte des 19. Jahrhunderts gerieten viele Bauern und kleine Handwerksbetriebe in finanzielle Notlagen. In den folgenden Jahrzehnten verbreitete sich die Genossenschaftsidee in ganz Deutschland.
Im Jahre 1889 trat das Genossenschaftsgesetz in Kraft, in dem alle rechtsformspezifischen Vorschriften geregelt wurden. Ab diesem Zeitpunkt waren z. B. die Organe der Genossenschaft, ihre Rechte und Pflichten, Mindestregelungen der Satzung der Genossenschaft, Finanzierungs- und Rechnungslegungsfragen sowie die genossenschaftliche Prüfungspflicht gesetzlich verankert.
Diese bis heute bestehende Besonderheit der genossenschaftlichen Rechtsform dient dazu, die Mitglieder der Genossenschaft vor Vermögensschäden zu schützen und die Genossenschaftsorganisation zu stabilisieren.
Neue Attraktivität
Auch in unserer Zeit, in der die gesellschaftlichen Bindungskräfte durch Individualisierung, Konkurrenzdruck und wirtschaftliche Unsicherheit immer schwächer zu werden drohen, erlebt der Genossenschaftsgedanke seine Wiederauferstehung und neue Existenzberechtigung.
Sieben Duisburger Wohnungsgenossenschaften kooperieren als Werbeverbund "Die Duisburger Wohnungsgenossenschaften. Ein sicherer Hafen."
Sie wollen die alte, aber immer frische Idee vom Wohnen in Genossenschaften neu beleben.
Abdruck: honorarfrei
Belegexemplar erbeten